Drive-Away Dolls
Ethan Coen, GB, USA, 2024o
In dieser von Ethan Coen und Tricia Cooke geschriebenen Komödie geht es um die lebenslustige und hemmungslose Lesbe Jamie, die mal wieder eine Trennung verarbeiten muss und um ihre eher zurückhaltende Freundin Marian, der Jamie etwas mehr Lockerheit verpassen will. Zur Erholung und als Neuanfang unternimmt das ungleiche Paar einen improvisierten Roadtrip nach Tallahassee. Doch die Dinge gehen mächtig schief, als sie unterwegs in Konflikt mit einer ebenso rücksichtslosen wie unfähigen Gangsterbande geraten.
Nur eine Hälfte der Coen Brothers, Ethan, ist verantwortlich für diesen Film, zusammen mit seiner besseren Hälfte, seiner Ehefrau Tricia Cooke, mit der er das Drehbuch verfasst hat. Trotzdem hat der Film das Coen-Flair: Alle Figuren scheinen nicht aus dem Leben, sondern aus anderen (Genre-)Filmen gegriffen. Zwei Frauen, beide lesbisch, aber sonst total verschieden – die eine (Margaret Qualley) wild und extrovertiert, die andere (Geraldine Viswanathan) eher zurückhaltend "normal" – fahren mit einem Mietauto von New England bis nach Florida. Doch sie wissen zunächst nicht, was sich im Kofferraum befindet, und dass deshalb ebenso ruchlose die depperte Gangster hinter ihnen her sind. Und dann gibt es noch Cameo-Auftritte von Matt Damon und Miley Cyrus, jede Menge urkomische Dialoge und eben so viele Dildos. Was will uns diese schlüpfrige Gaunerkomödie sagen? Herzlich wenig. In einem Interview meinte Cooke, der Film sei halt etwas "trashy, man könne auch "kindisch" sagen. Oder "stupid", fügte Ethan Coen an. Gerade deshalb finden wir: ein Heidenspass für alle, die cinephiles Augenzwinkern, leichte Unterhaltung und skurrile Einfälle lieben. Und das puritanische Amerika der Republikaner hassen.
Till BrockmannGalerieo
